Ratgeber

$

Herzerkrankungen sind häufig, aber das Herz ist auch sozusagen eine Projektionsfläche für viele Beschwerden und Störungen im Körper. Wir wollen hier über einige wichtige Herzprobleme informieren und aufklären.

Herzinfarkt

Ein Herzinfarkt kann sich auf unterschiedliche Weise bemerkbar machen. Nicht immer geht es dem Patienten dramatisch schlecht, ein Infarkt führt manchmal nur zu geringen Beschwerden. Bei folgenden Anzeichen sollten Sie aber unbedingt an einen Herzinfarkt denken: 

  • Was: Schmerzen, die länger als 5 Minuten anhalten.  
  • Wo: typisch im Brustkorb, häufig hinter dem Brustbein. Zusätzlich können Schmerzen im Rücken oder Oberbauch (Verwechslung mit „Magenschmerzen“ möglich) ein Alarmzeichen sein. Die Schmerzen können in den Arm, den Hals oder den Oberbauch ausstrahlen.
  • Wie: Die Schmerzen sind flächenhaft und werden als brennend und drückend mit Engegefühl in der Brust beschrieben und plötzlicher Luftnot.

 

Herzmuskelentzündung (Myokarditis)

Kinder und Erwachsene erkranken oft an einem leichten grippalen Infekt oder einer Magen-Darm-Grippe. In wenigen Tagen fühlen sie sich besser. Was liegt näher, als wieder zum Sport zu gehen? Aber zu frühe sportliche Betätigung nach einem Infekt kann eine Myokarditis begünstigen und zu gefährlichen Komplikationen bis hin zu Herzrhythmusstörungen und plötzlichem Herztod führen. Beugen Sie also vor und kurieren Sie Infekte mit der nötigen Geduld aus!

 

Wie können Sie Herzerkrankungen vorbeugen

  • Ernährung: Ernähren Sie sich ausgewogen und zuckerarm. Im Idealfall sollten Sie sich an der traditionellen mediterranen Küche orientieren. So können Sie Ihr Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen und für Karzinome um 30 bis 40 Prozent reduzieren. 
  • Bewegung: Bewegen Sie sich regelmäßig, indem Sie beispielsweise einen moderaten Ausdauersport betreiben. So können Sie die Funktion Ihrer Arterien verbessern. 
  • Rauchen : Jede Zigarette verkürzt Ihr Leben um etwa 28 Minuten. Wenn Sie mit dem Rauchen aufhören, verringern Sie Ihr Herzinfarktrisiko deutlich. 
  • Blutdruck-, Cholesterin- und Blutzuckerwerte: Lassen Sie regelmäßig Ihre Werte kontrollieren, da Abweichungen Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen darstellen können. 

 

Selen
Die Annahme, dass Selen über künstliche Präparate zugeführt werden sollte, um einem Herzinfarkt vorzubeugen, lässt sich wissenschaftlich nicht belegen.

 

Folsäure
Studien hatten ergeben, dass erhöhte Blutwerte der Aminosäure Homocystein mit einer erhöhten Rate an Herzinfarkten, Schlaganfällen oder Durchblutungsstörungen in den Armen und Beinen einhergehen können. Es lag also nahe zu glauben, dass man das Risiko für diese Erkrankungen senken kann, wenn man den erhöhten Blutwert von Homocystein senkt. Zwar lässt sich ein erhöhter Homocystein-Wert wirklich mit einer Kombination aus Folsäure, Vitamin B6 und B12 senken – das hat aber keinen Einfluss auf das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das liegt daran, dass ein erhöhter Homocystein-Wert kein eigenständiger Risikofaktor für Herzinfarkte ist, sondern nur eine Begleiterscheinung von anderen bestehenden Herzinfarktrisiken. Senkt man den Wert, hat man lediglich die Begleiterscheinung behandelt, nicht aber den tatsächlichen Herzinfarktrisikofaktor beseitigt.

 

Antioxidative Vitamine
Vitaminpräparate sind nicht nur nutzlos zum Schutz vor einen Herzinfarkt, sie können sogar regelrecht schädlich sein. Je nach Vitamin haben sich in wissenschaftlichen Studien zum Beispiel eine erhöhte Tumorrate oder eine Verringerung des schützenden HDL-Cholesterins nachweisen lassen, das auch das „gute Cholesterin“ genannt wird. Neuere Untersuchungen belegen außerdem, dass antioxidative Vitamine (die Vitamine A, C, E und Betacarotin) den Trainingseffekt durch Bewegung vermindern bzw. aufheben. Insbesondere in höheren Dosierungen können Vitamintabletten keineswegs als unbedenklich angesehen werden. Renommierte Fachgesellschaften wie etwa die American Heart Association und die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie weisen daher in ihren Leitlinien klipp und klar darauf hin, dass von einer zusätzlichen Vitamineinnahme kein günstiger Effekt auf die Entwicklung einer koronaren Herzkrankheit zu erwarten ist.

Termin vereinbaren: 06201 / 947970

Herzzentrum Weinheim